Hallo München.

Weißt du noch?

Weißt du noch, wie es war, als ich tagtäglich nach der Arbeit ungeduldig im Stau auf deinem Mittleren Ring stand?

Weißt du noch, wie es war, als ich deine Kaufinger Straße verflucht habe, weil ich ständig irgendwelchen Touristen ausweichen musste?

Weißt du noch, wie es war, als ich meine erste kleine 1-Zimmer Wohnung in deinem Giesing gefunden habe und  mich über die horrenden Mieten geärgert habe?

Weißt du eigentlich, dass ich genau das jetzt vermisse?

Berlin, du bist so wunderbar… oder doch nicht?!

Ich lebe nun in Berlin. Es sind jetzt schon einige Jahre vergangen, dass ich dich verlassen habe. Und mich auf den Weg nach Berlin gemacht habe. In die Hauptstadt, in die irgendwie alle wollen. Was ich nie verstanden habe und immer noch nicht verstehe. Berlin ist groß, zu groß. Berlin ist dreckig, Berlin ist laut, Berlin ist ruppig. Berlin ist unordentlich.

München, du bist so wunderbar…

Ich mochte meine kleine Wohnung in Giesing und die Nähe zu allem. In meinen ersten Wochen dort schnappte ich mir mein Auto und fuhr einfach los, um deine Straßen zu entdecken. Mir war egal, dass ich mich nicht auskannte. Ich fuhr einfach drauf los, ohne zu wissen, wohin. Ich hatte keine Angst, mich zu verfahren.

Du hast dir alle Mühe gegeben, dich zu mögen. Du warst nett und freundlich und ich hatte das Gefühl, dass dir daran liegt, dass man dich mag. Die Gemütlichkeit, die du ausstrahlst, überträgt sich auch auf deine Bewohner und deine Gäste. Ich kannte niemanden, der dich nicht mochte.

Ich mochte dich auch sofort. Deine Biergärten, dein Essen, deine Fußgängerzonen, deine Altstadt, deine öffentlichen Verkehrsmittel, deine Sicherheit, die du mir gegeben hast. Ich mochte die Art, wie du dich herausgeputzt hast und selbst stolz auf dich warst. Du wusstest, dass du den Menschen viel gibst und sie dich deshalb mögen.

München, du und deine Umgebung

Irgendwann habe ich mich dann an den Stadtrand gewagt und Unterhaching für mich entdeckt. Du warst ja nur einen Steinwurf davon entfernt. Deine S-Bahn hat mich in 20 Minuten direkt ins Zentrum gebracht. Selbst mit dem Auto bin ich über die A8 und den Ring im Nullkommanix in der Innenstadt gewesen. Ich mochte Unterhaching als deine kleine Schwester genauso. Ich liebte den Perlacher Forst, der mir immer dann Entspannung bot, wenn ich sie brauchte. Ich liebte die Gemütlichkeit und Beschaulichkeit. Ich liebte die Ruhe.

München, deine Professionalität

Ich liebte deine Professionalität. Alles funktionierte eben. Ich liebte deinen Flughafen. Du hattest immerhin einen. Und was für einen. Einer, der den Namen zu recht trägt. Ein Flughafen, der einer Weltstadt, wie du es bist, gerecht wird. Einer der locker mit den Flughäfen dieser Welt mithalten kann und damit Deutschland gut repräsentiert. Du hast den besten Flughafen Europas. Das bestätigen immer wieder die Auszeichnungen, die er erhält.

München, deine Fürsorge

Ich liebte deine Fürsorge. Du hast dafür gesorgt, dass ich stressfrei mit der S- und U-Bahn, Tram und dem Bus fahren konnte. Meistens pünktlich, im Winter warm, im Sommer angenehm kühl. Es war sauber. Niemand belästigte mich mit seinem musikalischen Nicht-Talent, während ich in der Bahn saß. Niemand trank Alkohol in der Bahn und erbrach sich dann. Selbst zur Wies’n ging es relativ gesittet zu. Ich fühlte mich immer sicher.

München, deine Wertschätzung

Ich liebte deine Wertschätzung. Du bietest deinen Einwohnern eine tolle Lebensqualität, sogar die beste in ganz Deutschland. Deine Firmen und Unternehmen sind begehrte Arbeitgeber. Kein Wunder, du kümmerst dich darum, dass sie optimale Bedingungen haben und diese auch an ihre Arbeitnehmer weitergeben können. Deine Einwohner werden gut bezahlt. Auch wenn deine Mieten entsprechend hoch sind, hatte ich immer das Gefühl, dass ich von meinen Arbeitgebern fair entlohnt wurde.

München, deine Sauberkeit

Ich liebte deine Sauberkeit und Ordnung. Chaos ist für mich Stress pur. Meine Sinne brauchen ein gewisses Maß an Ordnung und Sauberkeit, damit sie zur Ruhe kommen Ich mochte daher sofort, dass alles so hübsch hergerichtet ist und so gepflegt aussieht.

München, deine Berge

Ich liebte deine Berge. Diese gewaltigen Naturelemente sind einfach toll. Diesen Blick auf die Alpen werde ich einfach nie vergessen. Ein Blick auf deine Berge und all der Stress einer Großstadt ist schnell vergessen. Sie haben sehr beruhigend auf mich gewirkt und gaben den nötigen Ausgleich.

München, dein Winter

Ich liebte deinen Winter. Ich liebe Schnee. Ich liebe viel Schnee. Und ich liebe es, wie du damit umgehst. Für dich ist es kein Problem, wenn die Flocken wieder rieseln und die Straßen bedecken. Dann schickst du einfach deine kleinen Helferlein auf Straße und Gehwege und lässt sie ohne viel Aufhebens einfach frei räumen. Deine Einwohner wissen damit umzugehen und geraten nicht in Panik, wenn die ersten Flocken fallen. Selbstverständlich werden Gehwege sofort und ständig freigeräumt, so dass niemand befürchten muss, auf vereisten Gehwegen oder Straßen auszurutschen. Ist doch kein Ding. Wie malerisch siehst du auch aus, wenn du ganz in weiß getaucht bist. Wunderbar.

München, bis bald

Weißt du eigentlich, dass ich dich vermisse, München? Habe ich dir das jemals gesagt? Ich glaube nicht. Das möchte ich hiermit nachholen. Daher kam der Aufruf zur Blogparade vom München Blog sehr gelegen. Dieser war auch der Anlass, dass es diesen Beitrag nun gibt.

Bis bald, München. Wir werden uns sicherlich wiedersehen. Ob nun als dein Gast oder dein Bewohner. Die Zukunft wird es zeigen.

Bayern gehört ja sowieso zu meinem Leben. Warum das so ist, erfährst du hier.

PS: Pssst, Berlin, nicht traurig sein, dass ich München mehr mag und so vermisse. Du hast doch auch ganz schöne Seiten. Aber das weißt du ja. 😉

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