Bloggerreise

Sauerland Seelenorte – was kann ich mir darunter vorstellen? Und welche schönen Orte gibt es im Sauerland? Dies waren zwei meiner Gedanken auf meiner Wanderung durch das Sauerland.

Schritt um Schritt laufe ich mit schwerem Atem, mein Puls pocht in meinem Ohr und mein Kopf scheint puterrot.

Es geht bergauf und die Sonne blinzelt durch die Baumwipfel auf mein Gesicht.

Neben mir ist alles grün in grün, ich sehe mächtig erscheinende Bäume, moosbedeckten Boden, Pusteblumen und Brennesseln.

Ich höre Vögel zwitschern und Käfer, die am Wegesrand umher krabbeln. Unter meinen Füßen gibt der weiche Waldboden bei jedem Schritt nach. Minz- und Waldmeistergeruch liegt in der Luft und ich sauge die frische Waldluft in mich auf.

Die Bäume rauschen leise bei jedem Windstoß. Ansonsten umgibt mich eine Stille und Ruhe, die so gut tut. Nur von weitem höre ich Stimmen. Da ist sie ja wieder – meine kleine Wandergruppe, mit der ich an diesem Tag unterwegs bin, um die schönsten Orte im Sauerland zu erkunden.

 

 

Was sind die Sauerland Seelenorte?

Du kennst das bestimmt. Einen Ort, an den du dich zurückziehst, wenn es dir nicht gut geht. Einen Ort, der dir Kraft spendet und deine Energiespeicher wieder auflädt. Einen Ort, zu dem du immer wieder gerne zurückkehrst, weil du dich dort geborgen fühlst. Einen Seelenort eben.

Die Sauerländer haben sogar 43 Seelenorte. Und das schöne ist, dass die Seelenorte gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort ausgewählt wurden. Jeder Ort hat also eine besondere Bedeutung für die Menschen vor Ort. Das macht diese schönen Orte auch schon zu einem sehr intimen Erlebnis. Ungefähr so, als würde dir ein guter Freund seinen Seelenort verraten. Diese Seelenorte haben wir auf unserer Bloggerreise erkundet und ich kann dir verraten, dass es sehr viele besondere Momente auf unserer Wanderung gab.

Clemensberg

Die höchste Erhebung auf dem Goldenen Pfad – der Clemensberg

 

Unterwegs in den Sauerland Wanderdörfern

Vor allem bei Sport- und Aktivurlaubern ist das Sauerland bekannt, die hauptsächlich im Winter  ins Sauerland kommen. Diese Region Deutschlands kann aber auch mehr und bietet für Genuss- und Gesundheitswanderer viele gut ausgeschilderte Wanderwege für jede Schwierigkeitsstufe. Das Sauerland mit seinen Wanderdörfern hat hier eine hervorragende Infrastruktur für Wanderer geschaffen und hat sogar als erste Region Deutschlands das Zertifikat „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ erhalten.

Die Sauerländer Wanderdörfer umfassen eine Fläche von 1.583 km2, zu ihnen gehören die schönen Orte Brilon & Olsberg, Diemelsee, Lennestadt & Kirchhundem, Medebach, Schmallenberg & Eslohe, Willingen, Winterberg und Hallenberg. Ganze 13 Wandergasthöfe gibt es in den Wanderdörfern, die sich speziell auf Wanderer ausgerichtet haben und auf deren Bedürfnisse eingehen. Oft sind die Gastgeber sogar selbst zertifizierte Wanderführer und stehen mit Tipps und Wanderausrüstung bereit.

Wandern auf dem Eisenberg

Wanderweg auf dem Eisenberg

 

Sauerland Seelenorte: Wandern auf dem Eisenberg und Erkundung des Philippstollen

Unterwegs zum ersten Seelenort im Sauerland, dem Philippstollen, wandere ich über den Eisenberg. Hier treffen die Wanderwege Sauerland Waldroute (W), der Olsberger Kneippwanderweg (K) und der Brilon-Olsberger Gewerkenweg (G) aufeinander. Vor allem der Kneippwanderweg hat es mir angetan. Denn hier wandert man stellenweise barfuß zu den Kneippstationen. Wir machen Halt an einer Quelle, an der wir uns erfrischen und unseren Durst mit wohlschmeckendem Quellwasser stillen.

Unsere Kneipp-Animateurin Silke Hagemeister nutzt die Gelegenheit und zeigt uns wie man mit dem richtigen Kneippguss über die Arme den Körper und den Geist wieder belebt. Wendet man den Kneippguss hingegen bei den Beinen an, soll man müde und schläfrig werden. Aber das wollen wir erst einmal nicht, denn unsere Wanderung geht weiter.

Aussicht vom Eisenberg

Was für ein fantastischer Ausblick vom Eisenberg

Pause auf dem Eisenberg

Wie gemütlich es auf dieser Bank war

 

Endlich beim Philippstollen angekommen, wird es ganz ruhig. In komplette Stille laufen wir durch den Berg. Niemand sagt etwas, zu hören sind nur unsere Schritte. Links und rechts von  mir ist nicht viel Platz und leicht gebeugt laufe ich durch den schmalen und kleinen Gang. Gott sei Dank sind wir mit Helm und Kittel ausgestattet, denn ab und zu stoße ich mit dem Kopf an die Decke.

Angekommen nach ca. 1 km sind wir in der Barbara-Grotte, wo es außer einer kleinen Kerze kein Licht mehr gibt. Wir stehen still in der Grotte und hören in uns hinein. Was macht dieser Ort mit dir? Was spürst du in diesem Moment? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?

Nach einiger Zeit machen wir uns auf dem Rückweg, auch wieder schweigend und mit der Gewissheit, dass dieser Seelenort etwas ganz Besonderes ist. Führungen im Stollen sind übrigens jeden Freitag um 16 Uhr von April bis Oktober möglich.

Im Philippstollen

Eine besondere Stimmung herrscht im Philippstollen

 

Nützliches
  • Wanderdorf: Olsberg
  • Öffnungszeiten: Führungen jeweils freitags um 16 Uhr von April bis Oktober
  • Koordinaten: 51.364225 | 8.518036
  • Parken: Parkplatz beim Waldhotel Schinkenwirt
  • Einkehren: Restaurant im Waldhotel Schinkenwirt

 

Sauerland Seelenorte: Wandern auf dem Goldenen Pfad

Hoch oben auf der Niedersfelder Hochheide liegt der nächste Sauerland Seelenort. Der „Goldene Pfad“ ist ein Rundwanderweg, der sich über ca. 5 km erstreckt. Dass auch dieser schöne Ort etwas Besonderes im Sauerland ist, merke ich schon bei den ersten Schritten auf diesem Wanderweg. Über dein ganzen Boden verstreut steht das Heidekraut und reicht soweit das Auge sieht.

Im Kontrast dazu stehen neben dem Weg knorrige Bäume, die aussehen wie ein Gespenst. Weiter auf dem Weg begegnen mir grüne Laub- und Tannenbäume. Jeder Schritt verspricht etwas Neues, was es zu entdecken gilt. Eingerahmt in dieser Kulisse wurden 10 Stationen errichtet, auf denen man den Rundweg mit allen Sinnen erkunden kann.

Hörst du, wie der Wind die Baumwipfel zum Schwingen bringt und siehst du die verschiedenen Pflanzen, die den Wegesrand säumen? Hier lerne ich meine Sinne zu schärfen und nur im Jetzt zu sein. Dieser Weg eignet sich daher auch für therapeutische Ansätze, wie uns Coach Sabine Falk berichtet.

Auf dem Goldenen Pfad

Unterwegs auf dem Goldenen Pfad

Aussicht der Goldene Pfad

Wie weit das Auge reicht – was für eine tolle Aussicht auf dem Goldenen Pfad

 

Nützliches
  • Wanderdorf: Winterberg-Niedersfeld
  • Wanderweg: Rothaarsteig
  • Koordinaten: 51.255445 | 8.559937
  • Parken: Wanderparkplatz Hochheide
  • Einkehren: Hochheide Hütte

 

Sauerland Seelenorte: Unterkirche Hallenberg

Das kleine Örtchen Hallenberg, das ganze 4.500 Einwohner zählt und auch über Stadtrechte verfügt, liegt im äußersten Süden des Hochsauerlandkreises. An der vielbefahrenen und lauten Hauptstraße liegt auch unsere Unterkunft. Vom Lärm ist dort allerdings innen nichts zu spüren. So als trete man in eine andere Welt ein.

An dieser vielbefahrenen Straße liegt ebenfalls die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, die von den Hallenbergern auch Unterkirche genannt wird. Dass eine Kirche ein besonderer Seelenort sein kann, liegt auf der Hand. Das Besondere an diesem Seelenort ist neben dem persönlichen Bezug auch die Geschichte.

Denn die Unterkirche wird als Geburtstort von Hallenberg angesehen. Einst befand sich an diesem Ort das Dorf Merklinghausen, das jedoch komplett zerstört wurde. Das einzige, das vom Dorf übrig blieb, war die Unterkirche.

Von Hallenberg gut zu erreichen sind die Wanderwege Sauerland Höhenflug, der Hallenberger Wanderrausch und der X15 Uplandweg.

 

Nützliches
  • Wanderdorf: Hallenberg
  • Koordinaten:
  • Parken: Parkplatz Heinrich-Hugo-Platz
  • Einkehren: Sauerländer Hof

 

Alle weiteren Sauerland Seelenorte kannst du hier nachlesen. Zu den Sauerland Wanderdörfern gelangst du hier.

 

Restauranttipp für deine Wanderung im Sauerland

Hast du schon einmal Brennessel-Risotto oder Fichtenspitzen-Eis gegessen? Nein? Ich auch nicht. Zugegeben, ich war anfangs etwas skeptisch. Aber: es war eine Geschmacksexplosion! Unglaublich lecker und so geschmackvoll was Inhaber und Küchenchef Michael Pfannes im Schinkenwirt alles auf die Teller zaubert. Alles, was er dazu braucht, liegt quasi vor der Haustür bzw. im Wald nebenan. Mit seiner genussvollen und regionalen Küche verschreibt er sich auch der aktuellen Slowfood Strömung.

 

Hoteltipp für deine Wanderung im Sauerland

Wir haben es uns im Sauerländer Hof in Hallenberg gemütlich gemacht. Der Gasthof gehört zu den Sauerländer Wandergastgebern, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Wanderer ausgerichtet haben. Unsere Gastgeber waren die Geschwister Kerstin Bäumer und Christoph Stöber, die mit ihrem professionellen Team uns herzlich willkommen hießen und uns mit leckeren Speisen verwöhnten.

Das Frühstück war schon sehr herausragend. Ich war überrascht, wie vielfältig und qualitativ hochwertig das Frühstück war. Wer mag, kann sich sogar seinen eigenen Smoothie an der Saftbar zubereiten. Ganz zu schweigen vom leckeren Abendessen, auch hier war ich überrascht, wie frisch, regional und modern hier gekocht wird. Einen großen Dank an den Küchenchef.

 

  • Adresse: Merklinghauser Straße 27, 59969 Hallenberg
  • Telefonnummer: 02984 – 9237 0
  • Parken: direkt am Hotel schwierig, fußläufig aber genügend Parkmöglichkeiten

 

Hinweis
Vielen Dank an Sauerland Tourismus, insbesondere an Sabine Risse für die Einladung zu dieser Bloggerreise. Die Kosten dieser Reise wurden vom Sauerland Tourismus übernommen. Vielen Dank ebenfalls an Antje von Weltenkundler und Udo von Waldhelden für die tolle Organisation des Blogwärts Retreats. Auf eine Veröffentlichung sowie auf den Inhalt des Textes wurde keinen Einfluss genommen, der Beitrag gibt wie immer meine eigene Meinung wider.

 

Weitere Artikel, die im Rahmen der Bloggerreise entstanden sind:

 

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