Hochsensibel auf Reisen?
Ich liebe es zu verreisen.
Wenn da nur nicht meine Hochsensibilität wäre.
Hochsensibel zu sein macht mir oft einen Strich durch die Rechnung. Vor allem auf Reisen.
Einfach losfahren und gut, ist nicht.
Ich bin hochsensibel und nehme Eindrücke anders wahr, ob das nun zuhause in der gewohnten Umgebung ist oder auf Reisen. Auf Reisen wird es schwierig, wollen doch die vielen neuen Eindrücke verarbeitet werden. Und als Hochsensible habe ich damit so meine Probleme. Dadurch, dass ich alles intensiver wahrnehme, brauche ich auch länger, um es zu verarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Neue Eindrücke für Hochsensible auf Reisen
Und was gibt es auf Reisen, wo alles neu ist, nicht alles zu verarbeiten. Das Hotel, die Zimmer, die Wege vor Ort, die Umgebung, die fremden Gerüche, andere Geräusche, und und und. Damit muss ich erst mal klar kommen. Deswegen bin ich auch immer ganz erschlagen, wenn ich irgendwo am Urlaubsort ankomme. Wenn dann noch unvorhergesehene Dinge passieren, dann bin ich erst mal bedient und bekomme schnell schlechte Laune.
Apropos schlechte Laune: wer hochsensibel ist, ist ja im Grunde ein friedliebender Mensch, der sich gut in andere einfühlen kann und dementsprechend empathisch ist. Aber wehe, es läuft etwas krumm. Wenn wir nicht rechtzeitig etwas zu essen bekommen oder müde sind oder nicht genug getrunken haben. Dann schlägt unser empathisches Gemüt schnell auf schlechte Laune Modus um. Und dann heißt es, Abstand gewinnen. Am besten lässt man Hochsensible dann erst mal in Ruhe für sich, ohne groß mit ihnen zu diskutieren. Die Laune bessert sich dann schnell wieder von alleine.
So eine Reise ist ein großer Kraftakt. Wenn du weißt, wie du mit deiner Hochsensibilität umgehst, wird es jedoch einfacher. Für dich und deine Umgebung.
Was unterscheidet Hochsensible von Normalsensiblen?
Gewusst wie! Umso besser sich ein Hochsensibler kennt, umso mehr können wir die Unterschiede ausgleichen.
Fehlende Filter
Hochsensiblen fehlt oft der Filter um Sinneseindrücke auszublenden. Wir nehmen alles auf, ungefiltert, und verarbeiten es. Dementsprechend hoch ist die Datenmenge, die aufgenommen wird. Und was passiert, wenn zuviel Daten auf dem Rechner sind? Er wird langsamer. So ist es mit Hochsensiblen ebenfalls. Sie brauchen einfach länger bis sie die vielen Sinneseindrücke verarbeitet haben. Dies ist gerade auf Reisen, wenn alles neu ist, eine Herausforderung.
Laute Geräusche und Hektik sind auch Gift für die Nerven der Hochsensiblen. Perfekt. Setze einen Hochsensiblen an einem Flughafen oder Bahnhof aus und sehe zu, wie die Nerven schwinden. Lautere und hektischere Orte gibt es fast nicht.
Perfektionismus
Hochsensible sind auch ganz häufig Perfektionisten. Da uns kein Detail entgeht und wir immer alles optimieren wollen, ist dieser Perfektionismus wie eine Maschine, die ständig auf hohen Touren läuft. Das ist auf Dauer nicht gesund. Denn selbst eine Maschine fällt dann irgendwann mit einem Defekt aus. Mit einem Hochsensiblen ist das ähnlich. Durch das ständige Streben nach Perfektionismus läuft das Gemüt irgendwann heiß. Wenn es dann keine Ruhepausen gibt, ist die Gesundheit schnell in Gefahr.
Der Drang, nichts vergessen zu wollen
Hochsensibel zu sein bedeutet auch ständig darauf bedacht zu sein, nichts zu vergessen. So viele Dinge, an die man denken muss. Häufig denken wir auch quer. Bedenken diese und jene Situation und schließen daraus unsere Resultate. Dass die Realität häufig anders ist als wir es uns in unseren Gedanken ausmalen, hält uns nicht ab. Dass wir nicht alles kontrollieren können und die Welt nicht unter geht, wenn wir die Zahnpasta zuhause vergessen haben, stimmt uns auch nicht gelassener. Bloß nichts vergessen.
Hunger
Ganz übel ist es auch, wenn wir hungrig werden. Oft merke ich gar nicht, dass sich das Hungergefühl langsam aufbaut. Schwupps, eben war noch alles gut und nun knurrt mir der Magen als hätte ich Tage nichts gegessen. Oft werde ich davon selbst überrannt und merke gar nicht, warum ich plötzlich schlechte Laune habe und mir alles zuviel ist. Jetzt muss etwas zu essen her. Sofort!
Wie kannst du dich als Hochsensible auf Reisen besser schützen?
Jetzt aber keine Bange. Auch ein Hochsensibler kann Reisen genießen. Wenn er gewisse Punkte beherzigt und sich darüber bewusst ist, dass er andere Bedürfnisse hat als Normalsensible.
Reisechecklisten!
Reisechecklisten wurden für Hochsensible erfunden. Glaube ich. 😉 Im Ernst: Ich empfehle dir unbedingt, vor jeder Reise (vor allem vor längeren) eine Checkliste anzufertigen. Dinge, die du mitnehmen möchtest und die du vor deinem Urlaub noch erledigen möchtest. Das nimmt ungemein viel Stress aus der Reisevorbereitung.
Ich plane schon immer Wochen vorher. So bleibt genügend Spielraum, damit ich das eine oder andere immer noch mal ergänzen kann, wenn es mir einfällt. Außerdem habe ich so eher das Gefühl, dass ich nichts vergesse. Schließlich bereite ich die Reise ja schon Wochen vorher vor.
Bewertungsportale!
Ich liebe Bewertungsportale. Das Internet glüht in meiner Zeit der Reisevorbereitung richtig heiß. Es wird hier recherchiert und sich da informiert. Habe ich ein Hotel gefunden, das meinen weiteren Bedürfnissen (weiter unten mehr dazu) entspricht, wird es in diversen Bewertungsportalen (holidaycheck, google Suche, bei den Bewertungen der Reiseveranstalter) „analysiert“.
Bewertungen unter 80 auf holidaycheck fallen bei mir schon mal grundsätzlich durch.
Ruhe und Pausen!
Gaaaaaanz wichtig. Ohne Ruhe und Pausen geht es nicht. Ich achte immer sehr darauf, dass das Hotel ruhig gelegen ist oder zumindest ruhige Zimmer hat. Ich höre jedes Geräusch. Und im Urlaub möchte ich mich entspannen, erholen. Da sind störende Geräusche in der Nacht fatal. Ha, hab ich ein Glück, dass mein Freund nicht schnarcht. Ich würde sonst wahrscheinlich durchdrehen. 😉
Pausen am Tag sind ebenfalls sehr wichtig. Gerade, wenn ich z. B. auf Sightseeing Tour in einer großen Stadt wie Rom oder London unterwegs bin, ist es wichtig, oft Pausen einzulegen und sich nicht zu viel vorzunehmen. Aber auch auf längeren Urlaubsreisen verplane ich nie den gesamten Urlaub von vorne bis hinten und sorge dafür, dass ich auch mal die Füße am Pool oder Strand hochlegen kann. Wobei zuviel Strand auch nicht gut ist. Mir wird es schnell zu heiß, trotz der Meeresluft. Und meistens sind mir auch zu viele Menschen am Strand unterwegs.
Übrigens: Ohrstöpsel sind dein Freund. Die solltest du auf jeden Fall auf deine Reisecheckliste setzen.
Essen und Trinken!
Auch nicht unterschätzen solltest du das körperliche Grundbedürfnis nach Nahrung. Auf Reisen habe ich IMMER etwas essbares dabei, selbst wenn es nur Kekse sind. Undenkbar, wenn ich unterwegs hungrig werde und ich komme nicht SOFORT an etwas essbares. Trinken ist ebenfalls sehr wichtig. Das ist alles generell für jeden wichtig. Hochsensible sind allerdings noch mehr darauf angewiesen, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist. Denn wir werden schneller hungrig und durstig, ohne es zu merken. Außerdem benötigen wir mehr und schneller Nachschub, weil wir mit der Verarbeitung der vielen neuen Sinneseindrücke schon beschäftigt genug sind.
Wünsche formulieren!
Hach, was wäre das Leben einfach, wenn jeder unsere Gedanken lesen könnte. Und warum überhaupt sieht mein Partner nicht, dass ich jetzt hungrig bin und ich jetzt keine Lust habe, noch 300 m zur nächsten Sehenswürdigkeit zu laufen. Ich habe JETZT Hunger.
Dann sage es auch!
Niemand kann deine Gedanken lesen. Wäre ja auch noch schöner. Daher ist es super wichtig, dass du deine Wünsche und deine Bedürfnisse mitteilst. Das geht natürlich nur, wenn du selbst mehr auf dich achtest und schon rechtzeitig spürst, wann der richtige Zeitpunkt ist. Am besten bevor du schlechte Laune bekommst.
Ich weiß, das fällt uns Hochsensiblen total schwer. Es wurmt und wurmt in uns und irgendwann explodieren wir. Jeder Umstehende ist dann überrascht, was denn nun passiert ist. Lerne dich daher besser kennen und achte darauf, wann du explodierst oder schlechte Laune bekommst. Was hat diese Reaktion hervorgerufen? Versuche es beim nächsten Mal schneller einzuschätzen.
Bequeme Kleidung!
Nichts ist schlimmer, als im Flieger oder Auto zu sitzen und die Kleidung klemmt. Wir konzentrieren uns dann nur auf dieses unangenehme Gefühl und nehmen es natürlich noch stärker wahr. Meistens können wir dann nicht schnell genug Abhilfe schaffen und fühlen uns dann gleich noch mehr eingeschränkt und fremdbestimmt.
Daher ist es auch wichtig, an bequeme Kleidung auf Reisen zu denken. Fühlst du dich in deiner Haut wohl, kann der Stress, der von außen kommt, nicht das Fass zum Überlaufen bringen.
Weitere Tipps, u. a. um hochsensibel gut für eine Reise in die Großstadt gerüstet zu sein, kannst du auch hier nachlesen.
Welche Erfahrungen hast du auf Reisen mit Hochsensibilität gemacht?
Friede
10. Juli 2016 13:14Liebe Daniela,
ein toller Artikel! Das ist genau mein Thema. Auch ich bin hochsensibel und liebe es zu reisen. Man entwickelt ja mit der Zeit so seine ganz eigenen Tipps und Tricks, wie man eine Reise trotz (oder gerade durch) Hochsensibilität zu einem schönen Erlebnis macht. Einige deiner Tipps sind allerdings neu für mich und ich werde sie bei meiner nächsten Reise direkt mal beherzigen. 😉
Alles liebe, Friede
Daniela Wiese
10. Juli 2016 13:37Liebe Friede,
danke für deinen lieben Kommentar. Und freut mich, dass ich dir den einen oder anderen neuen Tipp geben konnte. 🙂 Was ich immer wieder lerne, ist auch, sich nicht zu viel vorzunehmen und Dinge auch mal laufen zu lassen. Leichter gesagt als getan. 😉
Viel Spaß bei deiner nächsten Reise. 🙂
LG Daniela
Ilona
14. August 2016 19:40Kenne ich, ich bin auch HSPler. Mein Zaubermittel auf Reisen ist v.a. VIEL SCHLAF! Ich schlafe allgemein gerne 😀 Also, ich gehe auch im Alltag gerne früh ins Bett, aber im Urlaub kann es schon mal passieren, dass ich um 20 Uhr im Bett liege, weil ich einfach die Ruhe brauche, um mich von den Eindrücken zu „erholen“. Dafür bin ich dann auch ziemlich früh wieder munter. Das geht dann und mir gehts dann auch wirklich gut.
Irgendwann klinke ich mich dann vielleicht spontan aus und setze mich einfach nur irgendwo hin und schaue oder döse. Aber mit dem früh ins Bett gehen fahre ich am allerbesten.
Und beim Essen habe ich es mir angewöhnt, denjenigen, die mit mir zum ersten Mal reisen klar zu sagen: Wenn ich sage, ich brauche etwas zu essen, dann meine ich nicht, ich habe ein bisschen Hunger, sondern dann heißt das „Ich brauche SOFORT irgendetwas zu essen, sonst bricht mein Kreislauf zusammen“. Getränke und irgendein kleiner Snack ist auch immer dabei.
Daniela Wiese
14. August 2016 21:40Hallo Ilona,
danke für deinen Kommentar. 🙂 Ich schlafe auch gerne, als Nachteule finde ich nur immer nicht so schnell ins Bett. 😉 Grundsätzlich finde ich viel schlafen auch als essentiell, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Ich liebe es auch, einfach nur da zu sitzen und Löcher in die Luft zu gucken.
Es ist immer wieder schön zu sehen, dass es nicht nur mir so geht. 🙂
LG Daniela
Freiheitsgefühle
27. August 2016 23:30Hallo Daniela,
auch ich bin hochsensibel und auch ich liebe es zu reisen 😀 Ich liebe es wie intensiv ich einen Ort wahrnehmen kann, dass ich so viel mehr sehe als andere.
Die Sache mit dem Essen war mir noch nie so bewusst, würde aber einiges erklären *lach*
Ich habe deinen Blog gerade erst entdeckt, werde mich aber gleich mal durch deine Artikel lesen.
Liebe Grüße, Iris
Daniela Wiese
28. August 2016 13:38Hallo Iris,
immer wieder schön, wenn ich so einen netten Kommentar bekomme. 🙂 Viel Spaß beim Entdecken auf meinem Blog. 😉
LG Daniela
Raus aus dem Burn Out
22. Januar 2017 14:58Hallo Daniela, da sprichst du uns aber aus der Seele. Mein Mann und ich, wir sind beide hochsensibel. Aber auf unterschiedliche Weise. Manchmal ergänzen wir uns und manchmal ist es einfach doppelt furchtbar. Haha.. Tja.. Wir haben aber – obwohl wir von dieser Sensibilität gar nicht wussten – gut gelernt uns zu arrangieren. So wie du schreibst, ohne was essbarem im Gepäck geht eigentlich zum Beispiel gar nichts 🙂 Danke für diesen Beitrag. Wir freuen uns wenn du uns auch auf unserem – noch recht neuen Blog – besuchst. Liebe Grüße
Daniela Wiese
6. Februar 2017 21:33Hallo ihr zwei 😉
Kann mir gut vorstellen, dass zwei Hochsensible eine Herausforderung für einander sind. Andererseits versteht ihr euch einfach alleine schon wegen der gleichen Eigenschaft besonders gut, könnte ich mir vorstellen. Und ja, wenn der Hunger kommt, dann sollte man was essbares greifbar haben. Ist besser für einen selbst und die Umwelt. 😉 Schaue gerne mal bei euch vorbei.
LG Daniela
Andrea Lammert
22. August 2017 10:56Liebe Daniela, was für ein super Thema du da aufgreifst, danke dir dafür. Ja, es ist nicht einfach mt dieser „Gabe“ vor allem beim Reisen nicht. Umso schöner, wenn man Menschen findet wie hier, die darüber bloggen. Ganz viele Grüße
Daniela Wiese
22. August 2017 19:41Liebe Andrea,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es würde mich sehr freuen, wenn dieser Artikel auch dazu beiträgt, dass sich Hochsensible nicht fehl am Platz oder nicht als richtig fühlen. Wir sind genauso normal wie andere, nur eben mit anderen Eigenschaften als die meisten.
LG Daniela
Magdalen
30. September 2017 17:49Hallo Daniela,
gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen. Toll, dass du dich so offen mit diesem Thema auseinandersetzt! Mich selbst betrifft das zwar nicht, aber meine beste Freundin. Daher kann ich vieles, was du beschreibst, gut nachvollziehen – als Reisebegleitung eben. Das Thema ist noch so unbekannt und wird bei Menschen, die nicht davon betroffen sind, immer auf die leichte Schulter und nicht Ernst genommen. Sehr wichtig, dass du darüber schreibst.
Viele Grüße
Magdalena
Daniela Wiese
1. Oktober 2017 16:44Hallo Magdalena,
freut mich, dass du auf meinem Blog gelandet bist. 🙂 Und freut mich ebenfalls, dass dir mein Beitrag gefällt. Gerade für die Reisebegleitung ist es ja auch manchmal eine Herausforderung mit dem hochsensiblen Reisepartner umzugehen. Umso schöner wenn ich damit auch die Reisebegleiter sensibilisieren kann. So wird es dann vielleicht für beide Seiten ein entspannter Urlaub.
Schön, dass du vorbei geschaut hast.
LG Daniela
Alex
27. November 2017 10:43Liebe Daniela,
ich finde mich hier zu 100% wieder… gerade, wenn es um Essen geht.
Deswegen habe ich auch immer ein Lunchpaket dabei. Genug, dass ich über die Runden komme und ich nicht quengeln muss. Getränke sind oftmals schneller aufzutreiben als Essen, aber auch da hab ich erst einmal immer etwas dabei.
Die Einpacklisten sind eh Dinge, die ich für mich mache, weil ich nichts schlimmer finde, als gestresst aufzubrechen (war aber schon immer so).
Ich mache mir gerne einen Plan, was ich alles sehen und tun möchte. Das muss nicht eingehalten werden, aber so kann ich mich auch mal selbst kontrollieren und sagen „Nee, ist nicht mehr“ und habe für mich einen entspannten Urlaub, wenn ich zu Sehenswürdigkeit x nicht umherirren muss. 🙂
Flughafen und Bahnhöfe können echt schlimm sein. Ich suche mir immer bewusst einen Platz, wo ich z.B. dann auf den Boden blicken kann, ohne dass mir die Menschenmassen und die Hektik aufs Gemüt schlagen. Notfalls auch wo hinsetzen, Augen zu und Musik oder Ohrstöpsel generell ins Ohr.
Und ob nun auf Reisen oder zu Hause: Ich versuche, ruhige lange Spaziergänge zu unternehmen, die bewusst NICHT in Menschenmassen enden. Wo man eben mal Luft holen kann. Und wenn ich nicht will, bleib ich auch zu Hause.
Was mir aber auch hilft: Ablenkung. Mit dem Partner unterhalten, sich aufs Fotografieren zu konzentrieren oder oder oder… man sollte auf seinen Körper hören, aber ihn nicht ÜBERhören. Eben WEIL wir ja so gut und vieles spüren.
Daran muss ich sehr arbeiten.
Dankeschön!
Morgen geht es für mich los und momentan fühle ich mich nicht so gut.
Dennoch habe ich mir auch gesagt „Die Reise will ich genießen!“ und: „Ich bin ja in Deutschland. Hier kann mir nichts passieren.“
Selbst, wenn es mal schlimm wird, bin ich immer noch in meinem Land und weis mich zurechtzufinden. Mein Partner kennt mich und weiß, dass es mir gerade nicht so blendend geht, aber es ist eben auch ein Tapetenwechsel, den ich dringend brauche. Deswegen bin ich guten Mutes und freue mich. 🙂
Wir fahren vier Stunden mit der Bahn und Bahnfahren selbst finde ich immer sehr angenehm. 🙂
LG
Alex
Daniela Wiese
3. Dezember 2017 22:12Hi Alex,
vielen Dank für deinen Kommentar und sorry für meine verspätete Antwort, ich lag leider aufgrund eines grippalen Infekts die letzten Tage flach.
Ich kann mich wirklich in allem, was du beschreibst, so wiederfinden. Ich schreibe mir z. B. auch immer gerne mehr Sachen auf, die ich anschauen möchte als ich jemals schaffen würde. Vor Ort entscheide ich dann immer noch, was ich machen möchte. Es ist nur immer schön, noch etwas in der Hinterhand zu haben. 😉
Mit der Ablenkung ist das so eine Sache. Da kann ich mich schnell verlieren. Aber im positiven Sinne. Dadurch bekomme ich wenig von meiner Außenwelt mit und bin mit der Ablenkung verbunden. Ich kann mich so schön in das Fotografieren verlieren, dass ich sehr oft die Zeit vergesse. 😉
Ich hoffe, dass du eine schöne Reise hast und nun schon hattest und dass es dir dabei gut gegangen ist. Glaube mir, ich habe auch noch ganz viele Aufgaben, die ich noch lernen muss. Zum Beispiel noch mehr auf mich konzentrieren und auf meinen Körper hören.
Schön auch, dass du einen Partner hast, der dich versteht und unterstützt. Das ist Gold wert. 🙂
Alles Gute und LG Daniela
Barbara
19. Mai 2019 21:57Hallo, auch ich habe als Hochsensible das Reisen für mich entdeckt. Mein Tipp ist es, auch einmal alleine zu reisen. Auch ich gehe dann abends früh ins Bett und bin morgens fit. Auch nehme ich mir nicht zu viel für den nächsten Tag vor. Mein Hotelzimmer ist immer mein ruhiger Rückzugsort, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Ich tanke auf Reisen mittlerweile richtig auf. Die vielen Sinneseindrücke begleiten mich noch eine lange Zeit.
Viele Grüße, auch an alle anderen Hochsensiblen sendet Barbara
Daniela Wiese
21. Mai 2019 21:00Hallo Barbara,
vielen Dank für deinen Kommentar und, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Der Tipp mit dem Alleinreisen ist richtig gut. So kannst du ganz in deinem Tempo die Welt entdecken. Dabei wünsche ich dir weiterhin viel Spaß und ganz viele Reisen.
LG Daniela
Nadine
19. Juli 2019 17:04Gott, hast du mir gerade aus der Seele geschrieben. Keine Ahnung ob ich Hochsensibel bin. Hochsensibel geht mit hoher Intelligenz ein (habe ich mal gelesen) und das ist bei mir defintiv nicht der Fall 😀
Ich hatte das Gefühl mich so oft nie richtig zu verstehen und es hat mich immer so aufgeregt, warum ich nicht im Urlaub entspannen konnte, mir plötzlich alles zu fiel wurde und ich schlechte Laune bekam. Meine Freunde brauchten dann ein dickes Fell.
Mittlerweile weiß ich jetzt auch warum es so war, es waren einfach zu viele neue Eindrücke. Am Anreisetag bin ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Deswegen würde ich auch nicht nocjmal auf die Idee kommen, drei verschiedene Orte im Urlaub ab zu arbeiten. Wie schön es sich auch anhörte vorher, dreimal sich auf eine neue Unterkunft einstellen und auf eine neue Umgebung, war für mich echt schwer.
Noch dazu muss immer alles perfekt ablaufen und genau, wirklich genau so wie ich es geplant habe. Und ja das mit dem Essen kenne ich auch nur zu gut. Mache ich in der Stadt Urlaub, es ist eh alles schon hektisch und dann haben wir noch einen Termin wo wir zeitlich sein müssen und verspäten uns, geht bei mir gar nichts mehr und ich werde zu einem nervösen Nervenbündel.
Beim nächsten Urlaub werde ich defintiv deine Tipps beherzigen und versuchen mich in den Situation besser zu reflektieren.
Sorry für den halben Roman hier, habe mich in meinem Freundeskreis nur immer wie ein Freak gefühlt und freue mich deswegen darüber, nicht allein so zu sein 😀
Liebe Grüße
Nadine
Daniela Wiese
21. Juli 2019 22:04Liebe Nadine,
du bist bestimmt kein Freak. 😉 Aber ich kann nachvollziehen, dass man sich so fühlt. Und das nur, weil man nicht wie die anderen ist und nicht der „Norm“ entspricht. Alle anderen stellen sich auch nicht so an… alle anderen haben doch auch Spaß, wenn sie mit vielen Menschen zusammen sind… alle anderen mögen doch auch laute Musik… usw. Aber wie du richtig sagst, für Hochsensible sind das eben zu viele Eindrücke auf einmal, die andere gar nicht alle erfassen. Und das kostet Energie. Energie, die wir uns auch aus der Ruhe und Langsamkeit ziehen. Und diese Erkenntnis macht es einfacher, sich auf unsere Bedürfnisse zu konzentrieren und auch danach zu leben.
Danke für deinen Roman. 🙂 Ich bin auch immer wieder froh, wenn ich von anderen lese, denen es genauso geht.
Viele Spaß im nächsten Urlaub und wenn du magst, schreib mir doch noch mal, wie es dir dann ergangen ist.
LG Daniela
Sabine Brunke-Reubold
10. Februar 2020 17:43Liebe Daniela, herzlichen Dank für deinen Bericht. Ich möchte auch sehr gerne mal nach Lissabon und werde mir deine Bewertungen sicher bei der Planung zu Hilfe nehmen, wenn es so weit ist.
Ich finde es großartig, dass du deine Reiseeindrücke aus Sicht einer Hochsensiblen hier veröffentlichst, da ich reisen als HSP immer noch herausfordernd finde.
Herzliche Grüße
Sabine
Daniela Wiese
16. Februar 2020 12:24Liebe Sabine,
vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, wenn ich andere Hochsensible auch ein wenig unterstützen kann. Lissabon ist auf jeden Fall mindestens eine, wenn nicht viele weitere wert. Ich wünsche dir schon jetzt viel Spaß beim Planen der Reise.
LG Daniela